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Ein Neuanfang: Belgisches Generalunternehmen MBG wechselt zu BIM

Baufachkräfte werden zwar nur selten als innovativ bezeichnet, aber der Bautechnologiebereich hat in den letzten Jahren mit der Entwicklung neuer digitaler Lösungen so sehr an Fahrt aufgenommen, dass die vielen neuen digitalen Möglichkeiten durchaus bahnbrechend erscheinen können. Dies gilt insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen in der Baubranche. Die Bautechnologie birgt bei korrekter Umsetzung unglaubliche Vorteile, doch eben dieser Umsetzungsprozess wirft so viele Fragen auf, dass er abschreckend wirken kann.

Im Zuge der Zunahme von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP), des bevorstehenden BIM-Regierungsauftrags in Großbritannien, der Auswirkungen des Brexit und möglicher behördlicher Standardisierungen wird die Entscheidung für oder gegen digitale Lösungen den Unternehmer:innen auf globaler Ebene zunehmend aus den Händen genommen. Stattdessen treffen Eigentümer:innen und Behörden die Entscheidung, was darauf hinweist, dass digitale Lösungen wahrscheinlich einen festen Platz einnehmen werden. Allerdings bleibt abzuwarten, wie umfassend diese digitalen Lösungen sein müssen. Projektbeteiligte erkennen die Vorteile der verbesserten Kommunikation aufgrund der Technologie an und da BIM sowie Virtual Design and Construction (VDC) im Kommen sind, ist es vielleicht die beste Methode für Firmen, ins kalte Wasser gestoßen zu werden, um schwimmen zu lernen.

Das belgische Unternehmen MBG geht genauso vor und verwendet BIM zum ersten Mal beim Bau des AZ Sint-Maarten Spital in Mechelen – ein 105 £ (122 Millionen €) teures Bauprojekt des Tochterunternehmens CFE. In Anbetracht des Projektumfangs könnte man meinen, dass dieses Projekt wohl kaum für Experimente geeignet sei. Durch die öffentliche und private Finanzierung des Projekts bleibt dem Unternehmen aber kaum Spielraum bei Verhandlungen bezüglich technischer Lösungen. (Hierbei handelt es sich um kein reines ÖPP-Projekt. Vielmehr müssen die privaten Partner VZW Emmaus–AZ Sint-Maarten bestimmte finanzielle Regeln befolgen, die für Behörden gelten, da sie von den Subventionen des Projekts profitieren.) „Unser Kunde hat entschieden, dieses Krankenhaus in BIM zu entwerfen“, so Bens Bervoets, Projektmanager. Als Generalunternehmen des Projekts war MBG mehr als bereit, sich der digitalen Herausforderung zu stellen. „Dies ist eines der ersten Großprojekte hier in Belgien, die mit BIM durchgeführt werden und bei denen ein 3D-Modell in Revit erstellt wird.“


Bei einem Fünfjahresplan mit einem Volumen von fast 303 Millionen £ (354 Millionen €) für den Bau des Krankenhauses stellte die Vielzahl an Möglichkeiten für die Implementierung der Technologie das erste Hindernis dar, das es zu überwinden galt. „Wir haben hier in Belgien noch keine Norm für die Arbeit mit BIM. Die europäische Norm wird gerade entwickelt, aber die ist noch nicht fertig“, sagt Bervoets. „Für derartige Projekte gibt es tonnenweise Projektinformationen, die zur richtigen Zeit an die richtigen Personen übermittelt werden müssen. Die moderne Technik kann Lösungen bereitstellen, die dafür sorgen, dass jeder seine Arbeit effizienter erledigt.“ In diesem Fall enthielt die Technologie-Suite Buzzsaw (Projekt-Extranet), Aproplan, Revit, Tekla, Navisworks und Bluebeam Revu. All diese Technologien waren für MBG absolut neu.

„Ich glaube, man sollte diese Software nutzen wie Word und Excel. Ich verwende Bluebeam jeden Tag!“

Bens Bervoets

Kein Informationsverlust

Als Projektmanager ist es eine von Bervoets’ wichtigsten Aufgaben, dafür zu sorgen, dass die Informationen aus den komplexen BIM-Programmen korrekt übersetzt und dann an die Baustelle gesendet werden und die Genehmigungen der Projektpartner:innen für alle aktualisierten Pläne eingeholt werden. „Normalerweise würden wir Pläne von unseren Generalunternehmen und Subunternehmen bekommen und diese überprüfen müssen. Dazu muss ich den Plan ausdrucken und alle meine Anmerkungen auf herkömmliche Weise einfügen, also auf einem Tisch mit einem bunten Stift“, erklärt Bervoets. „Und dann würde ich zu unserem Büro in Antwerpen fahren und sie im Format A0 einscannen. Das ist kein besonders komplizierter Vorgang, kostet aber eine Menge Zeit.“ Stattdessen verwendet Bervoets jetzt Revu für das Übersetzen der Informationen und das Einfügen der Markierungen. „Mit Revu kann ich nun alle meine Markierungen digital im Programm einfügen und an die Subunternehmer und Lieferanten senden. Diese können dann ihre überarbeiteten Versionen ganz einfach als PDF-Datei zurücksenden. Wir nutzen hauptsächlich die Werkzeuge für Anmerkungen und Hyperlinks sowie die Messwerkzeuge. Es ist ein gutes Programm, denn nicht jedes Generalunternehmen und die wenigsten Subunternehmen oder kleineren Projektbeteiligten verfügen über eine BIM-Software oder das entsprechende Personal für die Arbeit damit. Daher verwenden wir Revu vor allem bei kleineren Subunternehmen.“


Einfache Darstellung von Informationen

Der andere Grund, warum der Übergang zu BIM für MBG einfacher wurde, war das Gerät, auf dem die Pläne angezeigt wurden. „Wir verwenden einen großen Touchscreen, weil darauf ein Plan in A0 angezeigt werden kann, ohne dass man zoomen muss“, so Bervoets. „Das macht die Umstellung für Arbeitskräfte einfacher, die Pläne auf Plotterpapier gewohnt sind.“ Weil der Druck auf Plotterpapier nicht mehr erforderlich ist, spart MBG nicht nur Zeit und Geld, sondern es gibt auch praktisch keine Wartezeiten mehr zwischen der Genehmigung eines Plans und der Freigabe auf dem Touchscreen. Bervoets führt aus: „Wir nutzen den Bildschirm für Meetings mit den Vorarbeitern der Subunternehmen, sodass unsere Baustellenleiter die kurzfristige Planung problemlos besprechen können. Man kann beispielsweise den Geschossplan für die zweite Etage des Gebäudes nehmen und mit Revu auf dem großen Bildschirm ganz einfach Markierungen hinzufügen. Man kann Markierungen mit Farben einfügen und dann können wir das Ganze im Extranet des Projekts speichern [und dadurch dafür sorgen, dass die Dokumente auf der Baustelle auf dem iPad angezeigt] oder per E-Mail versendet werden können.“

Auf Kurs und mit Volldampf voraus

Obwohl MBG BIM zum ersten Mal für ein Projekt verwendet, schreitet der Bau des AZ Sint-Maarten Spital mit großen Schritten voran und liegt gut im Zeitplan. Bervoets und das Team von MBG sind froh darüber, sich der Herausforderung gestellt zu haben. „Bei diesem Projekt wurde eine Menge getestet. Wir haben den Bildschirm, BIM und Bluebeam Revu ausprobiert und ich glaube, all das wird bei unseren künftigen Aufträgen zur Standardpraxis.“


Für Bervoets ist die Weitergabe von Informationen der Schlüssel, um das Potenzials von BIM im Baugewerbe auszuschöpfen. Er ist außerdem der Meinung, dass die gesamte Branche von einer besseren Kommunikation profitieren würde. „Wir leben heute vor allem wegen der sozialen Netzwerke in einer Sharing Economy und generell leben wir in einer Zeit des Teilens. Wir sehen diese Entwicklung im Baugewerbe in Belgien und auch im restlichen Europa. Es finden jede Menge Diskussionen zwischen verschiedenen Unternehmen statt. Daher bin ich der Auffassung, dass der Wettbewerb eher auf Wissen als auf Arbeit basiert. Vor dreißig oder vierzig Jahren war man als Auftragnehmer unter den ersten Fünf, wenn man mindestens 1.000 Arbeitskräfte hatte. Heute ist man unter den ersten Zehn, wenn man die besten Lösungen für den Auftraggeber erstellt. Es hat im Baugewerbe also ein Wechsel vom arbeits- zum wissensbasierten Wettbewerb stattgefunden.“


*MBG hat seinen Sitz in Belgien und bezog Produkte von Bluebeam über Bluefields, einem Bluebeam Silver-Händler.

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