
Ein Projekt mit Transformationswirkung
Cottee Parker ist ein Architektur- und PlanungsbĂŒro mit Niederlassungen in ganz Australien, das aktuell die Architektenleitung bei dem wichtigsten Projekt in der 30-jĂ€hrigen Firmengeschichte ĂŒbernommen hat.
Die Queen’s Wharf Brisbane ist ein Objekt im Wert von fast 4 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro), das 2024 fertiggestellt werden soll. Es wird 2.000 Wohnungen, 1.000 luxuriöse Hotelzimmer, 50 Restaurants, einen Ballsaal fĂŒr 1.000 Personen, öffentlichen Raum in der GröĂe von 12 FuĂballfeldern sowie ein Casino und VerkaufsflĂ€chen umfassen.
Den obersten Abschluss des Komplexes bildet ein erhöhtes Sky Deck, das eine 360-Grad-Aussicht ĂŒber den Brisbane River und die Stadt bietet.
Die Queen’s Wharf Brisbane soll nach der Eröffnung ĂŒber 8.000 neue Jobs schaffen und zusĂ€tzliche 1,4 Millionen Tourist:innen in die Stadt locken. Das soll die Tourismuseinnahmen in Queensland um jĂ€hrlich 1,7 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) steigern. Expert:innen prognostizieren darĂŒber hinaus, dass der Bau der Queen’s Wharf Brisbane eine Steigerung von Queenslands Bruttoregionalprodukt um 4 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) mit sich bringen wird.
âDie Queen’s Wharf ist eines der gröĂten Projekte in Australienâ, erklĂ€rt Naveen Dath, Director bei Cottee Parker und Architekt mit 25 Jahren Erfahrung. âDie groĂe Vision fĂŒr die Queen’s Wharf besteht darin, einen Ort mit weltweiter Bedeutung zu schaffen, der Brisbane zu globaler Bekanntheit verhilft.â
âDas ist wirklich ein Projekt mit Transformationswirkungâ, fĂŒgt Dath hinzu. âNicht nur fĂŒr Brisbane, sondern auch fĂŒr Cottee Parker. Unsere Arbeitsweise hat sich deutlich verĂ€ndert.â
Nachverfolgung von Papierprozessen
Die Transformationswirkung der Queen’s Wharf Brisbane auf Cottee Parker begann, kurz nachdem der Firma die Architektenleitung bei dem Projekt ĂŒbertragen wurde.
âIch erinnere mich noch an die erste Entwurfsphase 2015â, sagt Dath. âAuf den Schreibtischen der Mitarbeiter stapelten sich Papierberge mit allen möglichen Konstruktionen, roten Linien und Anmerkungen. Es mussten wahrscheinlich ein paar Tausend BĂ€ume gefĂ€llt werden, um dieses ganze Papier zu produzieren.â
Der papierbasierte Arbeitsablauf von Cottee Parker hemmte das Team schon bald bei diesem komplexen Projekt â dem gröĂten in der Firmengeschichte, bei dem stĂ€ndig enge Fristen eingehalten werden mussten. âDie gröĂte Herausforderung bestand schlicht in der Menge der Dokumente, die ich prĂŒfen mussteâ, sagt Charles Simons, Documentation Manager bei Cottee Parker.
âDie Möglichkeit, team- und bĂŒroĂŒbergreifend zusammenzuarbeiten, ist meiner Meinung nach ein fantastischer Vorteil von Revu.â
Naveen Dath
Director
Cottee Parker
âNormalerweise drucken wir jedes Blatt Papier aus, das an den Kunden geht, und schreiben die Initialen aller Projektleiter darauf, die das Dokument prĂŒfen mĂŒssenâ, sagt Steph Cook, Architect bei Cottee Parker. âDann gehen die Unterlagen im BĂŒro herum und jeder versucht, eine andere Stiftfarbe zu benutzen, damit man sehen kann, wer was gemacht hat.â
Dieser manuelle PrĂŒfungsprozess war sehr zeitaufwendig. Dokumente lagen einen ganzen Tag lang auf dem Schreibtisch eines Architekten oder einer Architektin herum und bis zu 10Â Projektleiter:innen mussten einen Stapel Dokumente ĂŒberprĂŒfen. âDas sind 10Â Tage, die man mit dem Markierungsprozess verbringtâ, sagt Cook.
Zudem brachte die manuelle QualitĂ€tssicherung solcher Papierdokumente Probleme bei der Lesbarkeit und den Verantwortlichkeiten mit sich. Mithilfe der QualitĂ€tssicherung sollen Fehler in EntwĂŒrfen vermieden werden, bevor sie an den Kunden gesendet werden. Angesichts der Unmengen an Papier, die in den BĂŒros von Cottee Parker und auf der Baustelle Queen’s Wharf herumflatterten â und des Zeitaufwands fĂŒr den Transport der Unterlagen zwischen den Standorten â wurde es oft schwierig, den Prozess möglichst effizient und fehlerfrei zu koordinieren.
âEs ist vorgekommen, dass Dokumente in den Papierbergen einfach untergingenâ, sagt Erina Tibaldi, Documentation Team Leader bei Cottee Parker. Die Firma schĂ€tzt, dass fĂŒr die Queen’s Wharf etwa das FĂŒnffache an Unterlagen von dem notwendig sein wird, was fĂŒr einen normalen BĂŒroturm veranschlagt wird. âAm Ende wird man von dem Papier auf seinem Schreibtisch erschlagen. Es ist schwer, da noch durchzublicken.â
âWenn man zurĂŒckgehen und eine Markierung ĂŒberprĂŒfen wollteâ, fĂŒgt Tibaldi hinzu, âwar es ziemlich schwierig, genau das Blatt ausfindig zu machen, auf dem die handschriftliche Markierung stand.â
Welche Risiken sind mit Fehlern in Dokumenten verbunden? âFehler können zu Mehrkosten, Verzögerungen und BudgetĂŒberschreitungen fĂŒhrenâ, sagt Tibaldi. âWenn nicht alles ordentlich koordiniert wird, werfen wir Zeit und Geld zum Fenster raus.â
Digitalisierung von ArbeitsablÀufen
Einige Architekten bei Cottee Parker, die an kleineren Projekten arbeiteten, stellten dem âQueen’s Wharfâ-Team Bluebeam Revu vor. âWir dachten, dass wir vielleicht ein System [mit Revu] entwickeln könnten, mit dem wir den [DokumentenprĂŒfungs-]Prozess vereinfachen könnenâ, sagt Simons, âweil der Prozess ganz schön lange gedauert hat.â
Simons sagt, dass die Bedienung von Bluebeam ârelativ einfach zu lernen warâ. Trotzdem setzte Cottee Parker auf eine formelle EinfĂŒhrung.
Die Herausforderung bei der EinfĂŒhrung bestand darin, die weniger technisch versierten Teammitglieder ins Boot zu holen. âWir wollten den Arbeitsablauf imitieren, den wir bereits in der Praxis genutzt habenâ, sagt Quinton Cooper, Development and Training Manager bei Cottee Parker. âDie Kollegen waren den papierbasierten Arbeitsablauf gewohnt â in Bluebeam Revu konnten wir diesen schön nachstellen.â
Die Ergebnisse waren sofort sichtbar â und zwar so deutlich, dass Cottee Parker Revu direkt firmenweit einfĂŒhrte. âWir haben mit der EinfĂŒhrung der Software beim GroĂprojekt Queen’s Wharf begonnen und danach ging die unternehmensweite EinfĂŒhrung deutlich leichter vonstattenâ, sagt Cooper.
Das âQueen’s Wharfâ-Team von Cottee Parker entdeckte schnell, wie sich die Voreinstellungen von Bluebeam Revu fĂŒr Ăberlagerungstools und andere Werkzeuge nutzen lassen. âEs gibt allgemeine Notizen, die wir oft nutzen, wenn sich das Abtippen nicht lohnt. AuĂerdem verwenden wir Vorlagenâ, sagt Cook. âAuch die Möglichkeit, PlĂ€ne zu kalibrieren und zu vermessen, macht Revu so nĂŒtzlich fĂŒr uns.â
Das âQueen’s Wharfâ-Team von Cottee Parker nutzte zudem die Studio-Projekte fĂŒr die Dokumentenverwaltung und die Studio-Sitzungen fĂŒr die gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten. So konnte das Team den Zeitaufwand, der fĂŒr die Verteilung von Papierdokumenten anfiel, enorm reduzieren. Mithilfe der Sitzungen konnten Teammitglieder Markierungen und Kommentare in Echtzeit in Dokumente einfĂŒgen, ohne diese zu den verschiedenen BĂŒros oder Bereichen auf der Baustelle Queen’s Wharf transportieren zu mĂŒssen.
âDer Zeitaufwand ist deutlich geringerâ, sagt Cook, âund auĂerdem mĂŒssen nicht stĂ€ndig Leute hin und her flitzen, um herausfinden, wer welche Kommentare hinterlassen hat. Wir vernetzen jetzt die Personen im BĂŒro, die sich zusammensetzen mĂŒssen, wenn es Abweichungen gibt. Das ist leichter zu koordinieren, weil nun bekannt ist, wer was geschrieben hat. Nun gibt es kein Blatt Papier mehr, auf dem vor zwei Wochen eine handschriftliche Notiz gemacht wurde.â
Wichtige Ergebnisse
Ohne Revu dauerten Markierungen laut Simons mindestens eine Woche pro Team. Mit Revu hat sich der Zeitaufwand um die HĂ€lfte reduziert.
âDie Kollegen können schon an meinen Markierungen arbeiten, wĂ€hrend ich noch damit beschĂ€ftigt bin, sie hinzuzufĂŒgenâ, sagt Simons ĂŒber die Studio-Sitzungen von Bluebeam. âSie mĂŒssen jetzt nicht mehr drei oder vier Tage warten, bis ich alles durchgegangen bin und ihnen die Dokumente ĂŒberreiche. Sie können direkt loslegen und das ist ein groĂer Vorteil.â
Da nun nicht mehr so viele Unterlagen ausgedruckt werden mĂŒssen, spart Cottee Parker viel Geld â aber wie viel genau ist schwer zu sagen.
âIch denke, wir reden von 30Â Cent pro Seite bei 1.000Â Seiten nur fĂŒr die Dokumente zum Arbeitsablaufâ, sagt Cooper. âUnd das pro Benutzer. Wir haben 50Â Benutzer im Projekt. Das Einsparpotenzial ist gewaltig.â
Laut Dath hat Bluebeam Revu seinem Team nicht nur bei der Reduzierung des Zeitaufwands an manchen Stellen der Entwurfsphase geholfen, sondern Cottee Parker auch dabei unterstĂŒtzt, das Risiko zu reduzieren, das mit einem so groĂen Projekt einhergeht. Die Geschwindigkeit, Verantwortlichkeit und Effizienz, die durch Revu sowie Studio-Projekte und -Sitzungen erreicht wurde, geben dem Team mehr Sicherheit im Umgang mit den komplexen Aspekten des Projekts.
âBisher konnte ich feststellen, dass die Möglichkeit, team- und bĂŒroĂŒbergreifend zusammenzuarbeiten, ein fantastischer Vorteil von Revu istâ, sagt Dath.
Mit noch vier Jahren bis zur Eröffnung der Queen’s Wharf Brisbane und der Arbeitsoptimierung im Team dank Revu seien er und sein Team nun viel konzentrierter und motivierter bei der Sache, um das Projekt in die Tat umzusetzen, sagt Dath. Das Team weiĂ, welche Wirkung das Projekt nicht nur auf Cottee Parker, sondern auch auf Brisbane haben wird.
âAllein der Gedanke, auf dem Sky Deck zu sitzen und der Sonne zuzusehen, wie sie hinter den Bergen verschwindetâ, sagt Dath. âDas treibt mich im Moment an â und auch unser Team.â