Schon immer hat sich in Las Vegas alles um Zahlen gedreht: von der Anzahl der Topstars, die jĂ€hrlich in der Stadt auftreten, bis hin zur Anzahl der Touristen, die hierher kommen, um Fortuna im GlĂŒcksspiel herauszufordern. Obwohl diese Zahlen sicherlich fĂŒr die Geschichte der Stadt wichtig sind, sind sie nicht die einzigen, die das kĂŒnftige Wachstum dieses legendĂ€ren Reiseziels anzeigen. Pro Jahr erteilt die Stadt fast 20.000 Baugenehmigungen â ein Volumen, das von der Genauigkeit, der Effizienz und der Zusammenarbeit mehrerer PrĂŒfer:innen ĂŒber verschiedene Abteilungen und ZustĂ€ndigkeiten hinweg abhĂ€ngt. AuĂerdem ist das Volumen zu groĂ, als dass herkömmliche papierbasierte Prozesse zur PlanprĂŒfung einsetzbar wĂ€ren. Was die Stadt also braucht, ist eine digitale Transformation mithilfe einer Software, die digitale bzw. elektronische PlanprĂŒfungen zwischen FlĂ€chenentwickler:innen und stĂ€dtischen PrĂŒfer:innen erleichtert.
âDie IT hatte ein Projekt fĂŒr ein integriertes Konzept gestartet, durch das Kunden so viele Dinge wie möglich online zur VerfĂŒgung haben sollten. Das System sollte Planung, Bau und Lizenzierung in einer Lösung vereinenâ, erlĂ€utert Michael Cunningham, Deputy Director, CBO, Stadt Las Vegas. âFĂŒr PlanprĂŒfungen und Markierungen war Bluebeam fĂŒr uns das beste Produkt seiner Klasse. Wir suchten allerdings nicht einfach nur nach dem âBestenâ. Wir brauchten eine erstklassige Lösung, die API-Integrationen bietet, sodass das Synchronisieren mit Systemen wie Infor, einem branchenfĂŒhrenden System fĂŒr Stadtentwicklung und -regulierung, das bestens fĂŒr Genehmigungen geeignet ist, möglich ist. Die Integration mit Bluebeam Revu bemerkten die Benutzer praktisch nicht, sodass Links automatisiert werden konntenâ, ergĂ€nzt Rick Virmani, Development Services Systems Manager.
âDank Menschen wie unserem Building and Safety Director Kevin T. McOsker, dem CBO und der Stadtverwaltung, welche die Umstellung sowie Finanzierung unterstĂŒtzte, konnten wir zusammen mit der IT letztlich eine digitale Plattform zur VerfĂŒgung stellenâ, so Yolanda Palomo, Process Review Coordinator. âWir wollen als innovative Stadt wahrgenommen werden und bei der Modernisierung zur UnterstĂŒtzung der Industrie eine fĂŒhrende Rolle spielen.â

Herausforderung
Nach dem bisherigen Verfahren der Stadt generierten technische FachkrĂ€fte fĂŒr eingereichte PlĂ€ne zunĂ€chst eine Projektnummer im Genehmigungssystem, die dann manuell auf die PlĂ€ne gestempelt wurde. Zur leichteren Handhabung und Auffindbarkeit wurde an die Dokumente zusĂ€tzlich eine Nummer auf einem physischen Etikett gehĂ€ngt. AnschlieĂend wurden die PlĂ€ne von Verwaltungsmitarbeiter:innen in das Genehmigungssystem der Stadt eingecheckt und in einem âaktivenâ Archiv fĂŒr die PrĂŒfenden hinterlegt. Wenn die PlanprĂŒfer:innen ein bestimmtes Projekt prĂŒfen wollten, schickten sie eine E-Mail mit der jeweiligen Plannummer an die VerwaltungskrĂ€fte. Dann gingen sie persönlich zum Archiv, um die PlĂ€ne dort abzuholen. Die Verwaltungsmitarbeiter:innen suchten die PlĂ€ne fĂŒr die PrĂŒfer:innen heraus und checkten sie aus dem System aus. Nach abgeschlossener PrĂŒfung gaben die PrĂŒfenden die PlĂ€ne zurĂŒck. Die VerwaltungskrĂ€fte checkten die Dokumente anschlieĂend wieder in das System ein und hinterlegten sie erneut im Archiv. âNormalerweise gab es mindestens drei bis vier verschiedene Abteilungen, die einen Plan prĂŒfen und diesen Prozess befolgen musstenâ, erklĂ€rt Palomo. âWenn alle PrĂŒfungen abgeschlossen waren, stellten die technischen FachkrĂ€fte den endgĂŒltigen Plan zusammen, bestĂ€tigten, dass alle Seiten enthalten waren, fĂŒgten bei Bedarf zusĂ€tzliche Stempel hinzu und erstellten einen Satz Kopien fĂŒr die Kund:innen. Diese Kopien wurden im Archiv aufbewahrt und den Kund:innen nach Zahlung der GenehmigungsgebĂŒhren ausgehĂ€ndigt.â
âUnser Ziel ist es, den Online-Einreichungsprozess weiter zu verbessern: FĂŒr Kunden soll dieser einfacher gestaltet und fĂŒr Mitarbeiter soll die Dateneingabe optimiert werden, um die Produktionszeiten zu verkĂŒrzen.â
Michael Cunningham
Deputy Director, CBO
Stadt Las Vegas
Da alle PlanprĂŒfungen auf Papier erfolgten, konnte jeweils nur eine Abteilung ein Projekt prĂŒfen. âWir haben fĂŒnf Abteilungenâ Ingenieurwesen, Architektur, Maschinentechnik, Elektro- und SanitĂ€rinstallation sowie FlĂ€chenentwicklung â, die jeden Antrag prĂŒfenâ, erklĂ€rt Palomo. Je nach Projekt können auch Bereiche wie Verkehr, Kanalisation und Brandschutz beteiligt sein. Die durchschnittliche PrĂŒfzeit der einzelnen Abteilungen kann dabei pro PrĂŒfung wenige Tagen bis eine Woche oder mehr betragen. Dazu kommen dann noch Zeitaufwand und Kosten fĂŒr Druck und Versand bzw. Kuriere, damit die PlĂ€ne die nĂ€chsten PrĂŒfenden erreichen.
Manchmal gingen PapierplĂ€ne verloren, weil die Person, die sie prĂŒfte, nicht vermerkt hatte, dass sie die PlĂ€ne gerade hatte. Das fĂŒhrte dann zu zeitraubenden E-Mails an die gesamte Abteilung, um die PlĂ€ne wiederzufinden. PapierplĂ€ne nehmen darĂŒber hinaus viel Platz ein. In Las Vegas bedeutete das, dass sich die Stadtverwaltung um drei verschiedene LagerflĂ€chen plus 70 % einer 20.000 QuadratfuĂ (1.858 Quadratmeter) groĂen Lagerhalle fĂŒr die Aufbewahrung alter PlĂ€ne kĂŒmmern musste. Nachdem ein Plan von allen Abteilungen geprĂŒft wurde, mussten finale Mylar-Drucke erstellt und zur abschlieĂenden Unterzeichnung an fĂŒnf Versorgungsunternehmen gesendet werden. Erst dann konnte die Stadt den Plan genehmigen. Dieser Prozess dauert sechs Wochen und verzögert Projektstarts.

Lösung
Die Stadt entschied sich fĂŒr Bluebeam Revu als Einzellösung, mit der sich Planung, Bau und Lizenzierung in einer digitalen Kollaborationsumgebung vereinen lassen. Dabei wurden die offenen API-Funktionen von Bluebeam fĂŒr die Integration in Infor genutzt â ein Genehmigungssystem, das standortbezogene Links zu PlĂ€nen fĂŒr Antragsteller:innen und PlanprĂŒfer:innen bereitstellt. Rick Virmani und sein IT-Team entwickelten die ArbeitsablĂ€ufe und gestalteten die Automatisierung.
âWir bearbeiten etwa 15.000 bis 20.000 Genehmigungen pro Jahr. Im Monat fĂŒhren wir ca. 1.653 PrĂŒfungen in Projekten durch und bearbeiten monatlich etwa 500 Projekte. Bei jedem dieser 500 Projekte kommen mehrere PrĂŒfer:innen zum Einsatz. Und dann kam Corona und wir wurden nach Hause geschickt. Wie bekommt man PapierplĂ€ne zu fĂŒnf verschiedenen PrĂŒfer:innen an fĂŒnf verschiedenen Orten? Wenn wir Revu nicht gehabt hĂ€tten, wĂ€ren wir ĂŒber Wochen vollstĂ€ndig lahmgelegt gewesen. Die Projekte hĂ€tten sich um Monate verzögert.â
Yolanda Palomo
Process Review Coordinator
Stadt Las Vegas
âWas mir an Revu besonders gefĂ€llt, ist die Lizenzverwaltungâ, erklĂ€rt Virmani. âIm Lizenzierungsportal von Bluebeam können wir nachvollziehen, wer wann auf die Software zugegriffen hat. Aus Sicht der IT ist das alles sehr leicht zu handhaben. Der ausschlagende Vorteil von Bluebeam Revu fĂŒr unsere Zwecke ist jedoch ohne Frage Bluebeam Studio.â
Die Stadt Las Vegas nutzt Studio viel und gerne. So können Mitarbeiter:innen aller Abteilungen die von anderen erstellten Notizen und Markierungen sehen, wodurch Probleme viel leichter besprochen werden können. AuĂerdem können PlanprĂŒfende Kund:innen zu einer Studio-Sitzung einladen, um Kommentare direkt zu klĂ€ren. âDie gleichzeitigen PrĂŒfungen sind wirklich toll, denn wir sparen beim gesamten Prozess Zeitâ, so Cunningham.
âFrĂŒher bekamen wir mehrere Papierexemplare, da wir zur BewĂ€ltigung des Volumens und fĂŒr spezifische Projekte Berater:innen einsetzen. So hatten wir also einen Satz Kopien fĂŒr die Stadt Las Vegas, einen fĂŒr die Kund:innen und manchmal einen dritten fĂŒr spezielle Inspektionen. Am Ende des Projekts mussten wir alle SĂ€tze vollstĂ€ndig durchgehen und die PlĂ€ne vergleichen, um sicherzugehen, dass nicht einer der SĂ€tze aktualisiert wurde und der andere nicht. Mit Revu fĂ€llt das nun alles wegâ, berichtet Cunningham.
Mithilfe der branchenfĂŒhrenden Funktionen wie der Markierungsliste und dem Werkzeugkasten von Bluebeam lassen sich PrĂŒfungen standardisieren, indem etwa digitale PrĂŒfstandards wie Farbschemas zur Kennzeichnung von Gewerk, Standort, ZustĂ€ndigkeit usw. eingefĂŒhrt werden. Dadurch hat sich der Online-Einreichungsprozess verbessert: Die Dateneingabe wurde fĂŒr die Mitarbeitenden optimiert und Kund:innen können AntrĂ€ge einfacher einreichen. Das verbessert die Produktionszeiten und die Stadt Las Vegas kann mehr Projekte abwickeln. âAuf der Website von Bluebeam kann man auch Vorlagen fĂŒr einige gĂ€ngige Markierungen herunterladen. Die haben wir dann auch implementiert. Jetzt haben wir einheitliche und leicht verstĂ€ndliche Markierungen, durch die wir PrĂŒfungen schneller und viel einfacher durchfĂŒhren können.â
Vor der EinfĂŒhrung von Bluebeam Revu beauftragte die Stadt US CAD, einen Bluebeam HĂ€ndler mit Platinum-Status, um Mitarbeiter:innen in der Nutzung von Revu zu schulen. âDie Schulung wurde teils vor Ort und teils als Fernschulung durchgefĂŒhrt. Bei anschlieĂenden Frage-Antwort-Runden wurden alle restlichen Fragen geklĂ€rt. Heute haben wir in jeder Abteilung einige Mitarbeitende, die dieses System besonders gut kennen und anderen die Software in kleineren Gruppen nĂ€herbringen könnenâ, erzĂ€hlt Palomo. Mitarbeiter:innen und PlanprĂŒfer:innen der Stadt bedienten sich darĂŒber hinaus auch der vielen YouTube-Videos und On-Demand-Lernprogrammen von Bluebeam sowie der Suchleiste des technischen Supports auf der Website von Bluebeam.
Revu ist leistungsstark (und auch ein GlĂŒcksfall)
Im August 2019 schaltete die Stadt Las Vegas die Online-Einreichung ĂŒber Bluebeam Revu live. Dabei bestand das Ziel darin, das Online-Verfahren fĂŒr Kund:innen und die Dateneingabe des eigenen Personals zu optimieren, um die Produktionszeiten zu verkĂŒrzen. Sechs Monate spĂ€ter, als die Welt aufgrund der Coronapandemie zum Stillstand kam, sollte sich dieser Schritt als GlĂŒcksfall erweisen.
âMit durchschnittlich ĂŒber 16.573 PlanprĂŒfungen und 8.000 damit verbundenen Genehmigungen pro Jahr geht die Stadt Las Vegas davon aus, dass Kund:innen kĂŒnftig 100 $ im Schnitt an Druckkosten pro Einreichung sparen können. Dies wĂŒrde jĂ€hrliche Einsparungen von mindestens 600.000 $ fĂŒr die lokale Baubranche bedeuten.â
Yolanda Palomo
Process Review Coordinator
Stadt Las Vegas
âUnser Volumen betrĂ€gt etwa 15.000 bis 20.000 Genehmigungen pro Jahr. Im Monat fĂŒhren wir ca. 1.653 PrĂŒfungen in etwa 500 Projekten durch. An jedem dieser 500 Projekte sind diverse PrĂŒfer beteiligt und plötzlich kommt Corona und wir werden nach Hause geschicktâ, berichtet Palomo. âWie bekommt man PapierplĂ€ne zu fĂŒnf verschiedenen PrĂŒfern an fĂŒnf verschiedenen Orten? Wenn wir Revu nicht gehabt hĂ€tten, wĂ€ren wir mindestens mehrere Wochen lang vollstĂ€ndig lahmgelegt gewesen und Projekte hĂ€tten sich um Monate verzögert.â
âMan muss sich das so vorstellen: Zwischen den einzelnen PlanprĂŒfern liegen zwei bis drei Tage Wartezeit. Sie mĂŒssen herkommen, den Plan abholen und mit nach Hause nehmen. Dann wartet man zwei Wochen, bis sie fertig sind und den Plan zurĂŒckbringen, damit ihn der nĂ€chste PrĂŒfer prĂŒfen kann â danach steht der Plan noch ein oder zwei Wochen unter QuarantĂ€neâ, so Palomo weiter. âEs wĂ€re ein Albtraum gewesen. Aber Revu war unsere Rettung, weil wir im MĂ€rz sofort reagieren konnten. Die IT hat uns Laptops fĂŒr Mitarbeiter geliehen, die welche brauchten, um im Homeoffice arbeiten zu können, und wir verschwendeten keine Zeit. Da Studio in unser Genehmigungssystem Infor integriert war, hatten PrĂŒfer und Kunden die Links zu den PlĂ€nen direkt verfĂŒgbar. Sie konnten also an der Studio-Sitzung teilnehmen und PlĂ€ne von ĂŒberall aus sofort prĂŒfen. Abgesehen von der Zeit, in der wir auf die Laptops gewartet haben, glaube ich nicht, dass wir wegen Corona irgendwelche Ausfallzeiten hatten.â
Die Stadt konnte wĂ€hrend der Coronapandemie die Projekte nicht nur am Laufen halten, sondern uns gelang es auch, den frĂŒher aus acht Schritten bestehenden papierbasierten Prozess auf vier Schritte zu verkĂŒrzen. So konnten bei jeder PrĂŒfung direkt Tage und Wochen eingespart werden. âIch habe tolles Feedback erhaltenâ, so Palomo erleichtert. âWir hatten einen Kunden mit einem Krankenhausprojekt, der seine Einsparungen auf 4.930 $ (4.840 âŹ) schĂ€tzt, allein weil das Unternehmen jetzt papierlos arbeiten kann und sich die Zeit fĂŒr Fahrten zu uns spart. Man war dort sehr glĂŒcklich darĂŒber, alles online einreichen zu können und nicht ein einziges Mal zu uns ins BĂŒro kommen zu mĂŒssen.â
Die PlanprĂŒfer:innen und das Verwaltungspersonal nutzen diese Zeit jetzt fĂŒr produktivere Arbeiten und die Kosteneinsparungen allein durch die Reduzierung von Papier brachten den hiesigen Industriekunden Einsparungen in sechsstelliger Höhe.
Schlussfolgerung
Palomo und ihr Team haben erkannt, welchen Nutzen ihnen die digitale Transformation mit Bluebeam bringt. Daher planen sie, den elektronischen PrĂŒfprozess kĂŒnftig weiter zu optimieren. âWir glauben, dass die Software Kunden und der zustĂ€ndigen Genehmigungsinstanz enorme Vorteile bietetâ, so Palomo. âKunden sparen Zeit und Geld, weil das Drucken entfĂ€llt und sie nicht zu uns ins BĂŒro fahren und hier Wartezeiten einplanen mĂŒssen. Wir als zustĂ€ndige Behörde können die Effizienz bei der PlanprĂŒfung steigern und so den Zeitrahmen verkĂŒrzen. Davon profitieren auch die Kunden und die Stadt. AuĂerdem ermöglicht uns die Technologie, in allen Notsituationen flexibel und schnell zu agieren, denn wir haben sofort Zugriff auf GebĂ€udeplĂ€ne.â
âDa wir nun weniger Papier verbrauchen und da auch weniger Kunden direkt zu uns ins BĂŒro kommen, verringern wir zudem unseren CO2-FuĂabdruck, sodass unsere Prozesse nachhaltiger werdenâ, bekrĂ€ftigt Palomo. âDarĂŒber hinaus können Kunden ihre AntrĂ€ge heute rund um die Uhr einreichen. Etwa 30 % der AntrĂ€ge werden eingereicht, wenn die stĂ€dtischen BĂŒros geschlossen sind. AuĂerdem konnten wir zwei Archive aufgeben. Es gibt jetzt noch einen kleinen Raum, den wir fĂŒr die Aufbewahrung von ProjektplĂ€nen nutzen, die noch auf Papier, also vor der EinfĂŒhrung von Bluebeam, genehmigt wurden. Somit sind die einzigen papierbasierten Dokumente, die noch in unser Lager kommen, historische PlĂ€ne, die bald ebenfalls digitalisiert und archiviert werden.â