Fragt man David Garrigues, Head of Production Applications bei Kimley-Horn, wie Bluebeam im Unternehmen ursprĂŒnglich eingesetzt wurde, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen:
âWie wahrscheinlich viele andere Unternehmen auch haben wir Bluebeam in erster Linie fĂŒr einfache Aufgaben eingesetzt. FĂŒr uns war es ein gutes PDF-Tool, aber mehr nicht.â
Anfang der 2010er Jahre erfolgte die EinfĂŒhrung von Bluebeam vor allem praxisorientiert. Die Ingenieure und Architekten in den zahlreichen Standorten des Unternehmens schĂ€tzten Bluebeam fĂŒr die Markierung und Bearbeitung von PlĂ€nen, gingen jedoch ohne groĂe Einheitlichkeit vor. Vorlagen, benutzerdefinierte Werkzeuge und erweiterte Funktionen unterschieden sich daher von Standort zu Standort.
âDie Mitarbeitenden legten eigentlich alles selbst festâ, so Garrigues. âEs gab hier und da Einzelne, die spannende Sachen mit dem Programm anstellten, aber nichts davon war von oben angeordnet oder wurde im gesamten Unternehmen umgesetzt.â
Dennoch gab es erste Anzeichen fĂŒr das schlummernde Potenzial. Immer mehr Teams baten um eine Bluebeam Lizenz. Einige Teams nutzten Studio-Sitzungen fĂŒr PrĂŒfungen. Andere experimentierten mit den Werkzeugen fĂŒr die Stapelverarbeitung und Stempeln. Aber ohne stĂ€rker koordinierte interne UnterstĂŒtzung blieb das volle Potenzial der Software weitgehend ungenutzt.
Heute ist Bluebeam in allen nationalen GeschĂ€ftsbereichen von Kimley-Horn integriert und unterstĂŒtzt mit fast 8.000 Abos die Zusammenarbeit bei Hunderten von aktiven Projekten. Die Software ist mittlerweile zu einem integralen Bestandteil der digitalen Infrastruktur des Unternehmens geworden.
Die Pandemie bringt die Wende
Dann kam das Jahr 2020 und auf einmal war alles anders.
âDas ist nur ein Beispiel von vielen: Wir hatten einen Termin einzuhalten und mussten dafĂŒr einen 600-seitigen QualitĂ€tskontrollbericht erstellen und zwar mit fĂŒnf Ingenieuren an drei verschiedenen Standortenâ, erinnert sich Garrigues. âOhne Studio-Sitzungen hĂ€tten wir das nie geschafft.â
Angesichts geschlossener BĂŒros und laufender Projekte wurde Bluebeam schnell unentbehrlich. Anstatt dass Teams PlĂ€ne manuell markieren und sich gegenseitig eingescannte PDF-Dateien senden, wurde auf einmal die standortĂŒbergreifende Koordinierung der QualitĂ€tskontrolle in Bluebeam Studio mit Kommentaren in Echtzeit, Versionsverfolgung und vollstĂ€ndiger Transparenz umgesetzt.
âWir brauchten eine digitale Plattform, der wir vertrauen konnten, die wir schon angeschafft hatten und die schnell erweitert werden konnteâ, so Mark Bishop, Senior Vice President and Production Manager bei Kimley-Horn. âUnd Bluebeam wurde diese Plattform fĂŒr uns.â
Gezielte Skalierung
Die Erweiterung des Einsatzes von Bluebeam im Unternehmen verlief in folgenden Phasen:
- FrĂŒhe Anwendungsphase (2010er Jahre): PDF-Markierungen, Ad-hoc-Nutzung, keine formale UnterstĂŒtzung
- Organisches Wachstum (2017â2019): Fortgeschrittene Benutzer erstellen Vorlagen, Teams testen Studio
- Wendepunkt wĂ€hrend der Pandemie (2020): Schnelle Nutzungserweiterung und Akzeptanz im Unternehmen fĂŒr die standortunabhĂ€ngige QualitĂ€tskontrolle
- Kundenspezifische Anpassung und Standardisierung (2021â2022): Schulungen, gemeinsame Werkzeuge, interne Verantwortliche (âChampionsâ)
- Strategische Partnerschaft (2023 bis heute): Einbettung des Supports und gemeinsame Planung
âDer Customer Success Manager von Bluebeam gehört quasi zu unserem Team. Er trifft sich regelmĂ€Ăig mit uns, hilft uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen, und gibt unser Produktfeedback an das Entwicklerteam weiter.â
David Garrigues
Head of Production Applications,
Kimley-Horn
Von 2016 bis 2024 steigerte Kimley-Horn die Anzahl seiner Bluebeam ArbeitsplĂ€tze in seinen 100 Niederlassungen um mehr als 240 %. Der Anstieg erfolgte organisch und lag in den Anforderungen der Teams und dem Einfluss der Kollegen begrĂŒndet, aber nicht in Vorgaben von oben.
Diese rasante Entwicklung ist Ausdruck einer Verlagerung von punktuellen Anwendungen hin zu einer vollstĂ€ndig integrierten Plattform fĂŒr die Zusammenarbeit, die durch formelle Schulungen und interne Ansprechpartner gefördert wird.
âDie AktivitĂ€ten an der Basis wurden gezielterâ, so Garrigues. âAls wir erkannten, wie wichtig Bluebeam war, wollten wir den Einsatz auch richtig unterstĂŒtzen.â
Zu dieser UnterstĂŒtzung gehörten der Aufbau eines Netzwerks interner Verantwortlicher, das Angebot formeller Schulungen und die DurchfĂŒhrung vierteljĂ€hrlicher Meetings fĂŒr fortgeschrittene Benutzer.
Die von Senior Production Applications Manager John Armendariz organisierten Treffen wurden zu einem unverzichtbaren Forum fĂŒr den Austausch von Wissen und Feedback aus dem gesamten Unternehmen.
Studio-Sitzungen als Gamechanger
Unter den vielen beliebten Funktionen von Bluebeam stachen die Studio-Sitzungen ganz klar hervor.
âWir haben schnell gemerkt, dass Bluebeam mehr kann als ein reines PDF-Programm. Es hat das Potenzial zur Kommunikations- und QualitĂ€tssicherungsplattformâ, so Bishop.
FĂŒr die standort- und gewerksĂŒbergreifende Arbeit von Teams (Transport, Versorgung, Planung, Logistik, Betrieb) wurden Echtzeit-Kommentare und Markierungsthreads zu hĂ€ufig genutzten Funktionen im fachlichen Dialog.
Kein âVersionschaosâ und auch kein âVon wem stammt das?â mehr. Stattdessen ist alles fĂŒr alle jederzeit im Kontext ersichtlich.
Schulungen direkt im Unternehmen
Die VerÀnderungen bei Kimley-Horn wurden nicht als unternehmensweite Vorgaben durchgesetzt. Stattdessen richtete man den Blick auf die Mitarbeitenden, an die sich die Kollegen bereits mit ihren Fragen wandten.
âAm besten lĂ€uft es bei Kimley-Horn, wenn wir eine kritische Masse finden und uns in die Richtung bewegen, in die unsere Kunden und Teams sich bewegenâ, erklĂ€rt Bishop. âDie Mitarbeiter, die nach neuen Vorlagen und Funktionen gefragt und damit experimentiert hatten, haben wir kurzerhand zu unseren Bluebeam Champions gemacht.â
Dieses auf der UnterstĂŒtzung der Mitarbeiter basierende Modell trug dazu bei, dass die EinfĂŒhrung schnell und ohne WiderstĂ€nde verlief. Neue Funktionen und ArbeitsablĂ€ufe verbreiteten sich ganz automatisch mithilfe von internen Ansprechpartnern, die die besonderen Anforderungen der einzelnen Teams kannten.
DarĂŒber hinaus wurde Bluebeam in den IT-Helpdesk integriert, sodass interne Dokumentationen, Prozesse und ein Ticketsystem eingerichtet werden konnten â alles auf die ArbeitsablĂ€ufe im Bauwesen ausgerichtet. Eine eigene interne Dokumentation und auf den Bau spezialisierte Ticketworkflows machen den Support skalierbar und effektiv.
âBluebeam ist nicht nur eines von vielen Programmen, die wir nutzen. Wir unterstĂŒtzen es intern richtigâ, so Garrigues.
Fokus auf dem Wesentlichen
Ein Grund, warum Bluebeam sich durchgesetzt hat: Es strebt nicht danach, das Schweizer Taschenmesser unter den Programmen zu sein.
âEs gibt komplizierte Plattformen, die als Projektmanager, Planungstool und Asset-Tracker in einem beworben werden,â so Bishop. âDabei macht Bluebeam gar nicht erst mit. Es konzentriert sich auf PrĂŒfungen und die Zusammenarbeit von Teams.â
Diese klare Ausrichtung fand in allen Abteilungen starken Anklang. Anstatt die Benutzer mit unnötigen Funktionen und einem starren Softwaredesign zu ĂŒberfordern, bietet Bluebeam eine optimierte BenutzeroberflĂ€che, die sich auf das Wesentliche konzentriert: prĂ€zise Markierungen, Feedback in Echtzeit, gewisse Anpassungsmöglichkeiten und intuitive Werkzeuge, die den gewohnten ArbeitsablĂ€ufen der Benutzer entsprechen.
So war die Einarbeitung besonders fĂŒr Praktikanten und neue Mitarbeitende viel einfacher. Dadurch konnte auch die EinfĂŒhrung einheitlicher ArbeitsablĂ€ufe fĂŒr alle Gewerke erleichtert und gleichzeitig FlexibilitĂ€t auf Niederlassungsebene ermöglicht werden.
Das fĂŒhrte dazu, dass Bluebeam nicht nur leichter eingesetzt werden konnte, sondern die Mitarbeiter auch mehr Vertrauen in die Software hatten. Von der Planung ĂŒber die QualitĂ€tskontrolle bis hin zur endgĂŒltigen Ăbergabe kann dieses Programm alle Phasen eines Projektablaufs unterstĂŒtzten, sodass der Tech Stack des Unternehmens nicht umstrukturiert werden musste.
Durch diese klare Ausrichtung ist Bluebeam unverzichtbar fĂŒr die Zusammenarbeit geworden und nicht nur zu einer weiteren Software unter vielen.
Echte Partnerschaft
Mit zunehmender Nutzung von Bluebeam bei Kimley-Horn entwickelte sich auch die Beziehung zum Softwarehersteller selbst weiter.
âWir haben regelmĂ€Ăig mit dem Team von Bluebeam ĂŒber unsere Anforderungen gesprochen, insbesondere wĂ€hrend unserer Expansionsphaseâ, so Garrigues. âSie sind schnell auf unsere BedĂŒrfnisse eingegangen.â
TatsĂ€chlich ist Bishop jetzt Mitglied des Customer Advisory Board (CAB) von Bluebeam und sorgt dafĂŒr, dass Unternehmenskunden wie Kimley-Horn bei der Gestaltung zukĂŒnftiger Innovationen mitreden können.
Die Partnerschaft zeichnet sich nun durch Folgendes aus:
- MaĂgeschneiderte Schulungen und schnelleres Onboarding
- Technische Dokumentation speziell fĂŒr Ingenieure
- Ausweitung der AktivitÀten auf UniversitÀten und Hochschulen
- Diskussionen ĂŒber ProduktentwicklungsplĂ€ne und Feedback zu Funktionen
- Spezielle SupportkanÀle zum Customer Success Team von Bluebeam
âDaran merkt man den Unterschied zwischen irgendeinem Produkt, das wir nutzen, und einem Unternehmen, dem wir vertrauenâ, so Bishop.
âDer Customer Support Manager von Bluebeam gehört quasi zu unserem Teamâ, fĂŒgt Garrigues hinzu. âEr trifft sich regelmĂ€Ăig mit uns, hilft uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen, und gibt unser Produktfeedback an das Entwicklerteam weiter. Das ist fĂŒr uns enorm wichtig.â
Ausblick: Das Wesentliche im Blick
Dank der breiten Akzeptanz und groĂen UnterstĂŒtzung verlagert Kimley-Horn nun den Fokus von der EinfĂŒhrungs- auf die Optimierungsphase.
âWir können da noch einiges rausholenâ, so Garrigues. âWir freuen uns schon sehr auf die Integrationen. Wir schauen uns die Kennzahlen an. Wir wollen wissen, wie Bluebeam uns noch effizienter machen kann, was wiederum unseren Kunden zugute kommt.â
Von Dashboards bis hin zu digitalen Deliverables prĂŒft das Unternehmen, wie Bluebeam intelligentere Entscheidungen und einen messbaren ROI bei Kundenprojekten begĂŒnstigen kann.
âIrgendwann ging es bei der Nutzung von Bluebeam nicht mehr um die Softwareâ, so Garrigues. âSondern um unsere UnternehmensablĂ€ufeâ.
âTools bringen nur etwas, wenn sie benutzt werden. SpĂŒrbare VerĂ€nderungen ergeben sich erst durch den Einsatz an Stellen, an denen es im Unternehmen gerade brenntâ, so Bishop.